Tu Gutes und sprich darüber – Öffentlichkeitsarbeit für neue Betriebsräte
Besonders für die neuen Betriebsräte beginnt nun eine spannende Zeit, denn es ist sicher noch kein Betriebsrat vom Himmel gefallen. Ein großer und wichtiger Teil Eurer neuen Betriebsratstätigkeit ist der Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Wir haben Euch hier ein paar tolle Tipps für erfolgreiche Eigenwerbung zusammengestellt.
Die informierte Belegschaft
Die beste Betriebsratsarbeit nützt nichts, wenn Ihr Eure Erfolge nicht an die Belegschaft kommuniziert. Ihr habt eine Einigung mit der Geschäftsführung für Eure Kollegen durchgeboxt? Teilt es den Kollegen mit! Auch im Vorfeld einer wichtigen Verhandlung ist es sinnvoll, die Belegschaft über Eure Pläne zu informieren. Aber Vorsicht: handelt Ihr am Ende anders, als Ihr den Kollegen versprochen habt, macht Ihr Euch unglaubwürdig. Und klar sein sollte auch: informiert die Arbeitnehmer über Fakten, die bekannt sein dürfen und achtet immer auf Eure Verschwiegenheitspflicht.
Macht Euch transparent und zwar richtig
Es gibt zahlreiche Wege um Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Wir möchten Euch im Folgenden einige Möglichkeiten vorstellen:
- Schwarzes Brett: eine einfache, aber sehr effektives Medium für die Öffentlichkeitsarbeit. Aushänge mit Euren Informationen an die Belegschaft, können an einem schwarzen Brett (z.B. in der Betriebskantine) platziert, jeden Kollegen erreichen. Auch eine schöne Variante um Euch noch einmal allen Kollegen vorzustellen: wie wäre es mit kurzen Steckbriefen mit Fotos und ein paar Infos zu Euch als Person? Das ist eine schöne Alternative um sich bei allen Kollegen bekannt zu machen. Ersetzt aber natürlich nicht die persönliche Vorstellung in der Betriebsversammlung.
- Die Betriebsratszeitung: schon etwas aufwendiger, aber in jedem Fall eine tolle Öffentlichkeitsarbeit. Diese könnte (je nach Aufwand und Zeit) ein paar Mal im Jahr erscheinen und von Euren Plänen und Erfolgen mit einem knackigen Namen (wie wäre es zum Beispiel mit dem „Pillendreher“ in einer Pharmafirma) erzählen. Die Zeitung stärkt auch das „Wir-Gefühl“ innerhalb der Belegschaft und mit dem Betriebsrat.
- Mitarbeiterbefragung: Auch das kommt vor. Ihr seid jetzt einige Zeit im Amt und merkt, dass die Stimmung in der Belegschaft und gegenüber dem Betriebsrat nicht sehr positiv ist. Wie könnt Ihr aber herausfinden, wo der Schuh drückt? Hier eignet sich die Mitarbeiterbefragung. Anonyme Fragebögen mit gezielten Fragen zu Problem, Sorgen und Wünschen der Kollegen können helfen, Dinge voranzutreiben, die eigentlich nicht auf Eurer Agenda standen – und das gibt wiederum Pluspunkte.
Auf ein Wort
Auch wenn neben den eben genannten Medien für die Öffentlichkeitsarbeit mittlerweile auch Social Media, wie Facebook, Twitter & Co., im Betriebsrat immer beliebter werden. Nichts ersetzt Euch den persönlichen Kontakt zu den Kollegen. Neben den regelmäßig stattfindenden Betriebsversammlungen könntet Ihr zum Beispiel auch eine wöchentliche (oder monatliche) Betriebsrats-Sprechstunde einführen. Das zeigt der Belegschaft, dass Ihr immer ein offenes Ohr für sie habt. Und wer den Flurfunk kennt, der weiß ja auch: ist der Betriebsrat engagiert und nah an den Kollegen, spricht sich das schnell rum – auch so geht Öffentlichkeitsarbeit.
Man könnte sicher noch viel mehr Tipps zur Öffentlichkeitsarbeit im Betriebsrat aufzählen, aber das würde sicher hier den Rahmen sprengen. Um ganz erfolgreich Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, besucht Ihr am besten eines unserer Interessanten Seminare zu diesem Thema.
Und nicht vergessen: willst Du was gelten, dann mach Dich nicht selten…
Übrigens: Marion Dietrich ist auch auf den diesjährigen Berliner Betriebsrats Tagen 2018 in Berlin dabei.
Dort gibt sie einen Workshop mit dem Thema “Abqualifizierung im Zusammenhang mit Digitalisierung und Arbeit 4.0.
Hier geht es zur Anmeldung
https://www.berliner-betriebsrats-tage.de/workshops/workshop-2-abqualifizierung-im-zusammenhang-mit-digitalisierung-und-arbeit-4-0/